Teil 3: Ich liebe einen neurodivergenten Menschen – und manchmal weiß ich nicht wie.
- natashagriesser
- Aug 19
- 2 min read
Frustration, Ohnmacht, Rückzug – und was du daraus machen kannst
Es gibt diese Phasen in Beziehungen –
und gerade in Beziehungen mit neurodivergenten Menschen –
in denen du einfach nicht mehr weiterweißt.
Du hast alles versucht.
Geduldig gewesen.
Dich erklärt.
Nachgefragt. Aber es kommt wenig zurück. Oder nichts. Oder Rückzug. Oder Schweigen.
Und irgendwann kommt es in dir hoch:
Frustration.
Wut.
Ohnmacht.
Das Gefühl, ausgeschlossen zu sein aus etwas, das eigentlich Nähe sein sollte.
Und dann kommt oft das große Schuldgefühl:
„Darf ich das überhaupt fühlen?“
„Ist das egoistisch?“
„Bin ich unfair, wenn ich das nicht mehr aushalte?“
Die Antwort ist:
Nein. Deine Gefühle sind real. Und sie sind wichtig.
Wenn Verbindung sich einseitig anfühlt
Du kannst nicht dauerhaft die Person sein, die trägt.
Die reguliert. Die klärt. Die versteht.
Auch du brauchst Verbindung, Sicherheit, Resonanz.
Und wenn du nur noch „halten“ musst, ohne gehalten zu werden, entsteht ein Ungleichgewicht, das auf Dauer zerfrisst.
Frustration ist kein Zeichen dafür, dass du versagt hast.
Sie ist ein Hinweis: Etwas in dieser Dynamik stimmt für dich nicht mehr.
Was du daraus machen kannst
Erkenne deine Ohnmacht an.
Nicht um sie zu dramatisieren – sondern um ehrlich zu dir zu sein.
Fühle deine Wut – ohne Schuld.
Wut zeigt: Da ist ein Wille zur Verbindung, der nicht gehört wird.
Sprich nicht nur über „die Beziehung“ – sprich über DICH.
Nicht: „Du ziehst dich immer zurück.“ Sondern: „Ich fühle mich allein, wenn du verschwindest, ohne ein Wort.“
Nimm dir Zeit für dich. Nicht als Rückzug, sondern als Rückanbindung.
Was brauchst du? Wo stehst du gerade? Was sagt dein Körper, dein Herz?
Erlaube dir, Konsequenzen zu ziehen.
Du darfst entscheiden, ob du bleibst. Aber auch, wie du bleibst – oder ob du gehst.
Frustration und Ohnmacht bedeuten nicht, dass du liebst "aufgegeben" hast.
Sie zeigen, dass du auch ein Mensch bist – mit Bedürfnissen, Grenzen und dem Wunsch, nicht nur zu geben, sondern auch gehalten zu werden.
Du bist nicht egoistisch, wenn du das einforderst.
Du bist mutig.
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