ADHS. Ich bin anders – aber auch Mensch.
- natashagriesser
- Aug 21
- 1 min read
Ich habe ADHS.
Ich denke anders.
Fühle schneller.
Bin manchmal überall gleichzeitig – und manchmal nirgendwo.
Ich bin intensiv. Spontan. Chaotisch. Klar.
Und trotzdem bin ich nicht falsch.
Ich bin ein Mensch. Und ich verdiene es, angenommen zu werden, wie ich bin.
Auch wenn das System etwas anderes sagt.
Auch wenn es mir zeigt, dass mein Tempo nicht passt.
Dass mein Fokus zu sprunghaft ist.
Meine Energie zu viel.
Meine Art nicht effizient genug.
Dieses System beginnt früh.
Schon in der Kita lernen Kinder, still zu sitzen, sich anzupassen, Erwartungen zu erfüllen.
Und dann kommt die Schule. Und das Arbeitsleben. Und überall dieselbe Botschaft:
Funktioniere. Oder falle raus.
Was macht das mit uns?
Mit unseren Kindern?
Mit all denen, die nicht der Norm entsprechen – und sich trotzdem ständig versuchen hineinzuzwängen?
Wir verlieren uns.
Wir lernen, dass wir zu laut, zu wild, zu anders sind.
Wir glauben, wir müssten uns ändern, um dazuzugehören.
Doch je mehr wir uns anpassen, desto weiter entfernen wir uns von uns selbst.
Und trotzdem stellt sich diese eine große Frage:
Können wir wir selbst sein – in einem System, das uns nicht sieht?
Ich glaube: Ja.
Aber nicht allein.
Wir brauchen Räume.
Beziehungen.
Gegenmodelle.
Mut. Und Menschen, die mitgehen.
Wir müssen neue Wege finden, besonders für unsere Kinder –damit sie sich nicht früh verbiegen müssen, sondern wachsen dürfen. In ihrer Art. In ihrer Kraft. In ihrer Geschwindigkeit.
Ich bin nicht das Problem.
Meine Kinder sind nicht das Problem.
Das Problem ist ein System, das nur eine Form von „richtig“ kennt.
Lasst uns neue Räume bauen.
Wo Vielfalt nicht bekämpft wird – sondern lebt.
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